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Online-Petition: Freiwilligendienste stärken

Freiwilligendienste stärken die Zivilgesellschaft und wecken das Interesse an lebenslangem Engagement – davon ist die Diakonie Bayern überzeugt. Knapp 250 Menschen pro Jahr haben in den vergangenen Jahren in mehr als 200 Einrichtungen einen Freiwilligendienst geleistet. Aber, so Holger Kalippke, beim zweitgrößten Wohlfahrtsverband in Bayern für die Freiwilligendienste zuständig, zu oft hängt die Möglichkeit, sich freiwillig zu engagieren, vom Geldbeutel ab: „Gerade junge Menschen aus einkommensschwachen Familien können, trotz Interesse, keinen Freiwilligendienst leisten. Dieses Problem wird durch Inflation und steigende Lebensunterhaltskosten weiter verschärft.“
 
Hinzu kommt: Der Freiwilligendienst verlangt viel Mobilität: Umzug, Fahrten zur Einsatzstelle und zu den Seminaren. Dazu kommen Fahrtkostenerstattungen, auf die häufig Monate gewartet werden muss. Manchmal, so Kalippke, ergeben sich deutliche soziale Ungerechtigkeiten: „Freiwillige haben einen schlechten Zugang zum Wohngeld, sie werden nicht vom Rundfunkbeitrag befreit und das Taschengeld wird auf Unterhalt und Sozialleistungen der Familienangehörigen angerechnet.“
 
Die Diakonie Bayern beteiligt sich darum mit anderen Verbänden an der Petition an den Deutschen Bundestag, in der unter anderem eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Freiwilligendienste durch Bund und Länder, die kostenlose Nutzung von Nah- und Fernverkehr sowie ein Taschengeld angelehnt an den BAFÖG-Höchstsatz fordert.
Unterschrieben werden kann die Petition noch bis zum 6. Juli 2023 unter www.fwd-staerken.de/unterschreiben. Um das Ziel – eine Anhörung im Petitionsausschuss Bundestags – zu erreichen, sind mindestens 50.000 Unterschriften notwendig. Weitere Informationen zur Kampagne und zur Petition finden sich auf der Webseite www.fwd-staerken.de.

(Pressemeldung Diakonie Bayern vom 27. Juni 2023)