75 + 25 Jahre Diakonie Bamberg-Forchheim
Wir feiern unseren Bindestrich!
1999 fusionierte der Diakonieverband für den Landkreis Forchheim mit dem Diakonischen Werk Bamberg
Eigentlich sollte alles schon im November 1998 über die Bühne gehen: Um von personeller Seite der Führungskräfte alles zu tun, was der Gesetzgeber verlange, brauche man Profis, keine Laien im Ehrenamt, so die Meinung des damaligen Vorsitzes des Diakonieverbandes für den Landkreis Forchheim. So wurde der Prozess, sich mit dem Diakonischen Werk Bamberg zusammenzuschließen, von der Forchheimer Seite aus angestoßen. Im Blickpunkt standen vor allem die drei Sozialstationen Forchheim, Gräfenberg und Thuisbrunn. Sie kämpften nach Einführung der Pflegeversicherung 1995 mit dem Druck, wirtschaftlich arbeiten zu müssen. Eine Fusion mit dem bereits im Forchheimer Raum aktiven Diakonischen Werk Bamberg (zu ihm gehörten bereits das Streitberger Pflegeheim Martin Luther und das Forchheimer Seniorenzentrum Jörg Creutzer) versprach hier eine Entlastung und eine Professionalisierung der Organisation. Kassenführung und Personalverwaltung hatte man bereits an Bamberg gegeben, als die geplante Fusion im November kurzerhand scheiterte. Grund waren Irritationen um die Finanzlage der drei ambulanten Pflegedienste. Doch die Forchheimer Vorsitzenden Pfarrer Rudolf Lauerbach und Wolfram Bleile verfolgten den Plan weiter. So konnte zum 1.1.1999 die Geschäftsführung der Forchheimer Pflegedienste an die Bamberger Diakonie übergeben werden. Dr. Wolfgang Topf übernahm die Aufgabe, die Sozialstationen umzustrukturieren und zukunftsfähig zu machen. Bei den außerordentlichen Mitgliederversammlungen der beiden Vereine im April wurde dann der Zusammenschluss endgültig abgesegnet: Am 5.5.1999 unterzeichneten Dekan Dr. Gottfried Egg und Otto Schanz für Bamberg und Rudolf Lauerbach und Wolfram Bleile für Forchheim im Forchheimer Rathaussaal die Urkunde - die Geburtsstunde der Diakonie Bamberg-Forchheim, die allerdings rückwirkend zum 1.1.1999 gelten sollte.
Zukunftsfähig dank Fusion
„Mit der Fusion wird ermöglicht, dass soziale, diakonische und kirchliche Präsenz auch in schwieriger werdenden Zeiten gewährleistet werden“, so der damalige hauptamtliche Geschäftsführer der Bamberger Diakonie Diakon Dietmar Horchheimer.
Mit dem Zusammenschluss arbeiteten 1999 insgesamt 560 Mitarbeitende für das „Diakonische Werk – Innere Mission – Bamberg-Forchheim e.V.“, aktuell sind es über 1.500. Die Fusion hat die ambulanten Dienste in der Region Forchheim zukunftsfähig gemacht und auch die diakonischen Angebote ausbauen lassen. Ein guter Grund zum Feiern!
Herzliche Einladung
... zum gemeinsamen Gottesdienst der Diakonie Bamberg-Forchheim mit der Christuskirchengemeinde am Sonntag, 21. April 2024, um 10:00 Uhr in der Christuskirche Forchheim – mit einem Rückblick auf die Fusion, dem aktuellen Jahresthema der Diakonie „In Bewegung kommen“, der Band Joecorino und Orgelmusik!
Begonnen hat alles 1945. Der Krieg war vorbei, seine Folgen enorm: Verwaiste Kinder, alleinerziehende Frauen, Kriegsheimkehrer und Versehrte, Flüchtlinge und Mangel an Wohnraum, Lebensmitteln und an vielen anderen Dingen des täglichen Lebens prägten den Alltag auch in und um Bamberg. Die Kirchen engagierten sich für die Menschen und ihre Notlagen; das „Christliche Hilfswerk – Innere Mission – Caritas“ entstand und arbeitete bereits in diesen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in guter Ökumene zusammen. Dass die „Innere Mission“ ein Werk der evangelischen Kirche sei, legte 1947 ein Kirchengesetz fest. Aber ihr wurden auch Freiheiten in Aufbau und Verwaltung zugestanden, die die Erfüllung ihrer Aufgaben ganz im Sinne einer praktischen Nächstenliebe ermöglichte.
Die offizielle Geburtsstunde der „Inneren Mission Bamberg“ war schließlich der 13. April 1948 mit Eintrag ins Vereinsregister. Sie ist die Keimzelle des Diakonischen Werks Bamberg-Forchheim e.V. und war seit Beginn dem Diakonischen Werk der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und der EKD angeschlossen. Am 1. Januar 1999 erfolgte die Verschmelzung mit dem Diakonieverband im Landkreis Forchheim e. V. zum Diakonischen Werk Bamberg-Forchheim e. V. Entsprechend seiner Satzung erfüllt der Verein bis heute ausschließlich gemeinnützige und kirchliche Zwecke.
Mittlerweile ist die Diakonie Bamberg-Forchheim mit rund 50 Einrichtungen und Projekten in Stadt und Landkreis Bamberg, in Stadt und Landkreis Forchheim und in den Hassbergen da für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, für hilfe- und ratsuchende Menschen, für Flüchtlinge und Migranten, für Menschen mit psychischen Erkrankungen, für Bedürftige und Menschen in Notlagen, für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Zu ihr gehören aber auch die Bamberger Jugendherberge, der Biergarten auf dem Zeilberg, die KulturTafel Bamberg und die Bamberger Seniorenbegegnungsstätte.
Über 1.500 Hauptamtliche und 300 Ehrenamtliche arbeiten aktuell bei der Diakonie Bamberg-Forchheim und verwirklichen deren Auftrag: Not erkennen, lindern und Perspektiven fürs Leben geben. Grundlagen für die Arbeit vor Ort sind dabei das Evangelium und ein christliches Menschenbild, das die Menschen jedoch nicht vereinnahmen möchte: „Unsere Berufung ist die Nächstenliebe.“
Geburtstagskuchen für alle!
Zu einem richtigen Geburtstag gehört einfach ein Stück Geburtstagskuchen! An vier Tagen Ende April/Anfang Mai haben wir uns deshalb auf den Weg gemacht in alle unsere Einrichtungen und Projekte: 48 Station und 1.500 Kuchenstücke für unsere 1.500 Mitarbeitenden!
Beim Ausfahren unterstützt wurden die Kolleginnen aus der Unternehmenskommunikation vom Vorstand und den Abteilungsleitungen, außerdem von Kolleginnen aus der Buchhaltung und der Personalentwicklung sowie den Assistenzen der Fachabteilungen stationäre und ambulante/teilstationäre Altenhilfe.
Geburtstagsgrüße
Zur Feier unseres 75-jährigen Jubiläums sendet Dekan Hans-Martin-Lechner, Mitglied des Verwaltungsrates der Diakonie Bamberg-Forchheim, Geburtstagsgrüße per Video.
Impressionen vom Festgottesdienst am 16. April 2023 in der Bamberger Erlöserkirche
„Ein Streifzug durch bayerische Diakoniegeschichte zwischen Wichern und Nachkriegszeit“ - von Dr. Thomas Greif
2023 ist ein Jubel-Jahr - nicht nur für uns, sondern auch für unseren Bundesverband, der auf 175 Jahre Diakonie-Geschichte zurückblickt, und unseren Landesverband, der 75. Geburtstag feiert. Beim Jubiläumsempfang der Diakonie Bayern am 9. Juni 2023 zeigte Historiker Dr. Thomas Greif sehr kurzweilig auf, dass die Diakonie und ihre Geschichte noch so einiges an Entdeckungspotenzialen hat.
Die wichtigsten Stationen in Bildern
Wie alles begann
Nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es erste Ansätze professionalisierter diakonischer Arbeit (Bahnhofsmission, Spendensammeln und Verteilung, Versorgung von Flüchtlingen), oft in Zusammenarbeit mit der Caritas.
Kita St. Stephan als erste Einrichtung
Der Kindergarten St. Stephan in Bamberg wird als Flüchtlingskindergarten gegründet.
Gründung der "Inneren Mission"
Im April wird die Satzung verabschiedet und es erfolgt der Eintrag ins Handelsregister.
Erste Senioren ziehen in die Hornschuch-Villa Forchheim (später Seniorenzentrum Jörg Creutzer)
Gemeinsam unterwegs
– das waren die Diakonie-Mitarbeitenden auch schon in den 80er Jahren, hier bei einem Betriebsausflug.
Voccawind: Der Fachbereich Sozialpsychiatrie kommt dazu
Das ehemalige Erziehungsheim für Jugendliche wird umgewidmet in ein Pflegeheim für psychisch beeinträchtige Menschen.
Das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim entsteht
Fusion des Diakonischen Werkes Bamberg mit dem Diakonieverband im Landkreis Forchheim.
In der eigenen Altenpflegeschule bilden wir seit Jahrzehnten Pflege-Nachwuchs aus
– seit 2019 in Kooperation mit der Caritas.
Jubiläumsjahr 2023 – noch mehr Gründe zum Feiern
Auch die Diakonie Bayern feiert Jubiläum
Zwei Jahrhunderte Diakonie: Der Bundesverband wird 175
Mehr zur Geschichte der Diakonie in Deutschland
Ansprechpartnerin rund ums Jubiläum:
Ute Nickel
0951 8680-105