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Wahl der Schwerbehindertenvertretung 2022

Aktuell arbeiten ca. 100 Kolleg_innen in der Diakonie Bamberg-Forchheim, die einen Grad der Behinderung (GdB) haben. Ihre Ansprechpartnerin ist Alexa Asholz, die sie als ihre gewählte Schwerbehindertenvertreterin unterstützt, vermittelt und begleitet.

Am 14. Juli 2022 wird neu gewählt und bis 17. Juni noch Kandidat_innen gesucht.

Was diese besondere Vertretung genau ist und welche Aufgaben damit verbunden sind, berichtet Alexa Asholz im Interview mit Ute Nickel.

Was ist Deine Aufgabe als Schwerbehindertenvertreterin?

Alexa Asholz:Meine Aufgabe ist es, die Interessen von Kolleg_innen mit Behinderung, egal wie hoch der GdB ist, dem Arbeitgeber gegenüber zu vertreten und für sie als Ansprechpartnerin bei Anliegen zur Verfügung zu stehen, die sich auf die Arbeit beziehen.

Was bedeutet eigentlich „schwerbehindert“?

Alexa Asholz:Im Sozialgesetzbuch IX ist der Begriff der Behinderung definiert. Festgestellt wird er nach bundesweit einheitlichen versorgungsmedizinischen Grundsätzen. Dabei wird die Auswirkung, die eine Behinderung auf Körper, Geist, Seele und auch im sozialen Leben hat, in Zehnergraden wiedergegeben. Ab dem GdB 50 gilt man als schwerbehindert.

Wie wirkt sich das denn dann auf die Stelle des oder der Betroffenen aus?

Alexa Asholz: Es greifen dann einige Schutz- und Ausgleichsmechanismen. So gibt es beispielsweise einen besonderen Kündigungsschutz, man hat zum Ausgleich der Einschränkung mehr Erholungsurlaub, es gibt Steuervergünstigungen und einiges mehr.

In welchen Bereichen unterstützt Du genau unsere schwerbehinderten Kolleg_innen?

Alexa Asholz: Die Unterstützung fängt bereits an, wenn jemand von einer Behinderung bedroht ist. So kommen Kolleg_innen auf mich zu, bei denen z.B. wegen einer längeren Krankheit ein Behinderungsgrad festgestellt werden könnte. Hier kann ich bei den entsprechenden Antragstellungen begleiten.

Ich informiere und unterstütze rund um das Thema Gleichstellung. Außerdem bin ich eingebunden bei der Personalplanung und der Gestaltung des Arbeitsumfelds für Mitarbeitende mit einer Schwerbehinderung. Auch wenn sich Menschen mit einer Behinderung bei uns bewerben, muss ich informiert werden und darf dann auch bei Bewerbungsgesprächen dabei sein, wenn die/der Bewerber_in das wünscht.
Ein immer größer werdender Bereich meiner Arbeit ist das BEM, unser Betriebliches Eingliederungsmanagement. Wenn Kolleg_innen möchten, kann ich als Schwerbehindertenvertreterin bei den BEM-Gesprächen dabei sein und achte dann darauf, dass ihr Status bei Entscheidungen berücksichtigt wird.

Wichtig bei allem, was ich in dieser Funktion tue, ist, dass ich von den Kolleg_innen ganz klar und deutlich einen Auftrag bekomme, mich für sie zu engagieren. Ohne diese offizielle Beauftragung kann ich nicht tätig werden. Dabei unterliege ich immer der Schweigepflicht und spreche genau mit den Betroffenen ab, welche Infos aus den Gesprächen vertraulich bleiben und welche im Austausch mit Vorgesetzen oder dem Träger einfließen dürfen.

Mit welchen Stellen bist Du vernetzt, um Dich als Schwerbehindertenvertretung für die Betroffenen zu engagieren?

Alexa Asholz:Die Schwerbehindertenvertretung ist die Schnittstelle zwischen Mitarbeitenden, Vorgesetzten bzw. Einrichtungsleitungen, dem Träger und den Fachdiensten. Dazu gehören die Gleichstellungsstelle beim Arbeitsamt und der Integrationsfachdienst, der dem Inklusionsamt vorgeschaltet ist. Hier gibt es z.B. Experten wie technische Berater. Mit ihnen kann man u.a. klären, wie der Arbeitsplatz umgestaltet werden kann, damit ein_e schwerbehinderte_r Mitarbeitende_r weiterhin seine bzw. ihre Stelle ausfüllen kann.

Warum gibt es bei der Diakonie Bamberg-Forchheim überhaupt eine Schwerbehindertenvertretung?

Alexa Asholz:Zum einen ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass in einem Unternehmen, in dem dauerhaft mehr als fünf Mitarbeitende als schwerbehindert eingestuft sind, eine Schwerbehindertenvertretung gewählt werden muss. Der Diakonie Bamberg-Forchheim ist es aber auch als Arbeitgeberin wichtig, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten. Und das heißt dann eben auch, die Arbeitnehmer_innen mit drohender oder anerkannter Behinderung zu unterstützen, damit sie ihren Arbeitsplatz behalten können und er auf ihre Bedürfnisse abgestimmt wird. Mit der Schwerbehindertenvertretung ist es möglich, hier auf die individuelle Situation von dieser unentbehrlichen Kolleg_innen-Gruppe einzugehen.

Alexa Asholz ist zu erreichen via Mail: schwerbehindertenvertretung@dwbf.de oder telefonisch über die Basis-MAV: 0951 8680-438.

 

Wahl der Schwerbehindertenvertretung 2022

Zur Wahl aufstellen lassen kann sich jede_r Mitarbeitende. Wählen dürfen nur die Kolleg_innen mit GdB. Dazu braucht es aber eine Aus-Wahl an Menschen im Werk, die sich vorstellen könnte, in diesem Bereich aktiv zu werden. Wer sich also wie Alexa Asholz als Vertreter_in der schwerbehinderten Kolleg_innen engagieren und zur Wahl stellen möchte, meldet sich bitte 17. Juni 2022 bei Alexa Asholz.

Für das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim wird es wieder eine Gesamtschwerbehindertenvertretung geben, die dann von allen Mitarbeitenden mit Gleichstellung oder Schwerbehindertenstatus per Briefwahlverfahren gewählt wird.