„Mut gegen Armut“: Frühjahrssammlung der Diakonie gestartet

200.000 Euro – das ist die Summe, über die jeder Mensch in Deutschland verfügen müsste. Zumindest statistisch. Denn das Privatvermögen in Deutschland beläuft sich auf etwa 17 Billionen Euro. Die Wirklichkeit sieht freilich anders aus. Knapp 18 Millionen Menschen waren im Jahr 2023 von Armut bedroht – etwa jede:r Vierte. Besonders betroffen: Alleinerziehende. 40 Prozent aller Ein-Elternhaushalte gelten als armutsgefährdet, haben also weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens von 3.049 Euro zur Verfügung.
So wie die 57-jährige Heidi K. Nach einer Brustkrebserkrankung verlor die dreifache Mutter ihre Stelle bei einer Reinigungsfirma und war mehrere Jahre arbeitslos. Seit einem Jahr hat sie einen festen Arbeitsvertrag im Sozialkaufhaus der Diakonie Aschaffenburg. Sie berät Kunden, hilft bei der Warenannahme und dem Verkauf. Besonders wichtig ist ihr neben dem festen Einkommen aber die Möglichkeit, wieder am Leben teilzuhaben. Sei es mit einem Kinobesuch oder mit Freunden und Freundinnen im Café. Denn neben den materiellen Folgen hat Armut auch massive soziale Konsequenzen. Sie verhindert eine Teilhabe an dem, was gemeinhin das „gesellschaftliche Leben“ genannt wird. Kino- oder Theaterbesuche, ein Urlaub mit der Familie, abwechslungsreiche und damit gesunde Ernährung: All dies ist nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich. Über 20 Prozent aller Menschen in Deutschland können sich der europäischen Statistikbehörde Eurostat zufolge nicht einmal eine Woche Urlaub leisten.
Die Diakonie Bayern engagiert sich auf vielfältige Weise gegen Armut. Angefangen bei den Tafeln, über die Sozialkaufhäuser und Beschäftigungsbetriebe, bis hin zu den zahlreichen Beratungs- und Unterstützungsangeboten: Die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) ist mit ihren 71 Dienststellen oft eine der ersten Anlaufpunkte für Beratung und Hilfe bei sozialen Notlagen. Deren Mitarbeitende engagieren sich zudem in rund 260 armutsorientierten Projekten und Initiativen vor Ort. Die Diakonie unterhält 27 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in 36 bayerischen Gebietskörperschaften. Arbeitslose und Arbeitssuchende finden in 17 spezialisierten Beratungsstellen Hilfe und Unterstützung. 20 soziale Beschäftigungsbetriebe an 64 Standorten helfen Menschen, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Schließlich beraten mehr als 200 Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe zur Vermeidung von Wohnungsverlust oder helfen bei eingetretener Wohnungsnot.
Die Diakonie Bayern bittet in ihrer Frühjahrssammlung um Spenden für den Ausbau ihrer armutsorientierten Angebote wie Sozialkaufhäuser, soziale Beschäftigungsinitiativen oder verschiedene Beratungsdienste wie Schuldner- oder Wohnungslosenberatung.
Die Frühjahrssammlung der Diakonie in Bayern wird vom 31. März bis 6. April in ganz Bayern durchgeführt. Ergänzende Informationen zum Sammlungsthema finden Sie hier:
www.diakonie-bayern.de/fruehjahrssammlung
20 % der Spenden an die Kirchengemeinden bleiben bei den Kirchengemeinden zur Förderung der diakonischen Arbeit.
45 % der Spenden an die Kirchengemeinden bleiben im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit.
35 % der Spenden an die Kirchengemeinden werden an das Diakonische Werk Bayern für die Projektförderung in ganz Bayern weitergeleitet.
Spendenkonto:
Diakonisches Werk Bayern
Evangelische Bank eG (GENODEF1EK1)
DE20 5206 0410 0005 2222 22
Stichwort: Diakoniesammlung F-25