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Kein Tag wie der andere: Mitten im Corona-Jahr hat Anna Maria Trager ihre Ausbildung in der Pflege gestartet - ein Interview

Mitten im Corona-Jahr hat Anna Maria Trager ihre Ausbildung in der Pflege gestartet. Ihr Einsatzort ist seitdem die Diakoniestation Drei-Franken-Eck in Schlüsselfeld.

Ein Interview

Liebe Anna Maria Trager, warum hast Du Dich für eine Ausbildung im sozialen Bereich entschieden?
Ich habe mich für die Ausbildung zur Pflegefachkraft in der Generalistik entschieden, weil ich gerne mit Menschen zusammenarbeite. Ich möchte älteren und kranken Menschen in ihrem täglichen Leben helfen und sie bei den Herausforderungen, die es mit sich bringt, unterstützen. Der Beruf passt zu mir, da ich einfühlsam, aber auch konsequent sein kann. Ich bin bereit, mein Wissen in Frage zu stellen und zu aktualisieren und natürlich viel Neues zu lernen.

Was reizt Dich an der Arbeit in der Pflege?
Ich finde die Ausbildung spannend und interessant, da es viele verschiedene und diverse Arbeitsbereiche in der Pflege gibt, in die man Einblick bekommt. Es gibt auch viele Möglichkeiten der Fortbildung und Spezialisierung, sodass jeder seinen passenden Arbeitsbereich finden kann. Durch diese Ausbildung kann ich mich auch persönlich weiterentwickeln und bin z.B. auch schon selbstbewusster geworden.

Die Pflege ist außerdem ein Beruf mit Zukunft und bietet einen sicheren Arbeitsplatz. Für die Ausbildung erhält man eine relativ hohe Vergütung. Nicht nur das reizt mich an der Pflege, sondern auch eine Bindung und Vertrauensbasis zu den Patienten herzustellen. Möglichst viel über die Menschen und ihre Lebensgeschichte zu erfahren, ist nicht nur interessant, sondern auch wichtiger Bestandteil, um die Pflege für jeden individueller und gut zu gestalten.

Warum hast Du Dich konkret für die Ausbildung bei der Diakoniestation Drei-Franken-Eck entschieden?
Die Ausbildung habe ich in der Diakoniestation Drei-Franken-Eck begonnen, da mich hier vor allem die Teamarbeit, Abwechslung und Verantwortung gereizt hat. Schon bei meinem Probearbeitstag wurde ich herzlich im Team begrüßt und habe mich sofort wohl und gut aufgehoben gefühlt. Alle Rahmenbedingungen der Ausbildung werden hier eingehalten. Es ist spannend, da man in der Ausbildung Einblicke in jede Tour mit immer verschiedenen Patienten erhält. Zu Dienstbeginn weiß man nie, welche Aufgaben an diesem Tag zu bewältigen sind. Es ist kein Tag wie der andere.

Was ist Deine tägliche Arbeit? Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitstag beginnt immer erst einmal in der Diakoniestation. Dort bereite ich mit der Fachkraft, die ich an dem Tag begleite, die Tour vor. Z.B. müssen die Schlüssel für die Patienten der Tour herausgesucht werden oder die Medikamente und Formulare, die mitgenommen werden müssen. Dann geht die Fachkraft die Tour noch einmal mit mir durch und was uns heute erwarten könnte. Danach geht es ins Auto und zum ersten Patienten. Man ist also die ganze Zeit mit einer Fachkraft unterwegs.

Je nachdem, wie gut ich einen Patienten oder den Ablauf kenne, übernehme ich zunehmend Teile der Pflege, immer im Beisein einer Fachkraft. Nach der Tour und evtl. noch Apotheken- oder Arztbesuchen geht es dann wieder zurück in die Diakoniestation. Dort werden die Schlüssel und leeren Medidispenser wieder aufgeräumt. Eventuell sind dann noch Verordnungen vom Arzt auszufüllen, Medikamente aus der Apotheke einzuräumen oder Verwaltungsarbeiten zu erledigen. Wenn eine Fachkraft oder die PDL an diesem Tag Pflegebesuche haben, begleite ich sie auch dabei manchmal.

Wie hast Du die Ausbildung in Corona-Zeiten erlebt?
Jetzt in Corona-Zeiten hat der ein oder andere Patient leider, aber verständlicherweise, ein Problem damit, wenn ein zusätzlicher Azubi mit in sein Haus kommt. Zu diesen darf ich im Moment nicht mit und muss solange im Auto warten. Die Touren werden aber von der Pflegedienstleiterin möglichst so geplant, dass dies umgangen wird. Durch das ständige Tragen von Mund- und Nasenschutz ist die Arbeit etwas erschwert; es gibt aber genügend Tragepausen. Durch das häufige Händedesinfizieren werden die Hände schnell trocken; in der Diakoniestation steht aber immer Handcreme zur Verfügung.

Gibt es Erlebnisse, die Dich in der Ausbildung besonders beeindruckt haben?
In der Pflege gibt es positive und negative Erlebnisse. Die Positiven überwiegen aber klar. Jedes Lächeln oder Lob von Patienten oder Mitarbeitern motiviert mich immer wieder. Solche schönen Erlebnisse kann man in der Pflege oft haben. Es gibt natürlich, wie bei jedem anderen Beruf, auch Negatives, da es Patienten oder Angehörige gibt, die sich nicht sehr freuen, wenn ein Azubi kommt, und dies auch zum Ausdruck bringen. Damit habe ich leider auch schon schwierige Erfahrungen machen müssen. Als die Patienten mich aber besser kannten und sich an mich gewöhnt haben, hat sich das auch zum größten Teil zum Positiven gewendet.

Wie gefällt Dir die Ausbildung bis jetzt?
Die Ausbildung gefällt mir bis jetzt sehr gut. Ich bin im Team angekommen und verstehe mich mit allen Mitarbeitern super. Auch von den Patienten habe ich mittlerweile fast alle kennengelernt und hauptsächlich freudige Reaktionen und positives Feedback bekommen. Die Ausbildungsinhalte sind sehr interessant und die Schule macht auch Spaß.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Mein Fachwissen weiter zu vertiefen und so die Patienten kompetent pflegen zu können.

Herzlichen Dank für das Interview und alles Gute und viel Erfolg für Deine Ausbildung bei uns.

Foto: Anna Maria Trager (rechts) hat sich Mitten im Corona-Jahr für die generalistische Pflegeausbildung entschieden. Dazu gehören auch immer wieder Übungen mit ihrer Praxisanleiterin Michaela Wagner (Bild Mitte) im Skills Lab der Diakoniestation Drei-Franken-Eck. Mit dabei: Valentin Rau (links), Auszubildender im Diakonie-Seniorenzentrum Hephata, der seinen Pflichteinsatz in der ambulanten Pflege aktuell bei der Diakoniestation absolviert.