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Ein trubeliges Ehrenamt zum Erinnerungen sammeln: Diakonie-Biergarten auf dem Zeilberg sucht neue Ehrenamtliche

Der Diakonie-Biergarten auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach ist eine Erfolgsgeschichte: Waren es in den Anfangszeiten zunächst nur eine Handvoll Gäste, zählt er mittlerweile manchmal bis zu 250 Besucher an einem Tag. Die Gaststube wurde erweitert und ein Abenteuerspielplatz angelegt. Betreiber des Biergartens ist die Diakonie Bamberg-Forchheim. Das Angebot ist Teil des Zeilberger Integrationsprojektes ZIP, in dem psychisch erkrankte Menschen Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten unter fachkundiger Anleitung und therapeutischer Begleitung erhalten. Maßgeblich am Erfolg beteiligt sind die Ehrenamtlichen. „Ohne sie ist der Biergarten nicht zu wuppen“, so Elfi Will. Sie ist hauptamtlich für die Diakonie tätig und verantwortet gemeinsam mit ihrer Kollegin Annett Damm u.a. diesen besonderen Arbeitsbereich.

Von Gästen zu Ehrenamtlichen

Zwei dieser ehrenamtlich Engagierten sind Helene und Bernd Gräf. Seit 4 ½ Jahren sind sie auf dem Zeilberg aktiv im Einsatz. „Wir waren schon bei der Eröffnung des Diakonie-Biergartens dabei“, erzählt Bernd Gräf. „Damals noch als Gäste.“ Nachdem er frühzeitig in Rente geschickt wurde, sollte er als Ausgleich eine soziale Komponente erfüllen. „So bin ich auf dem Zeilberg gelandet – und auch nach der Erfüllung der Pflichtstunden geblieben.“ Nachdem ihr Mann dann so viel Zeit mit seinem Ehrenamt verbracht hatte, entschloss sich Helene Gräf, sich ebenfalls ehrenamtlich im Diakonie-Biergarten zu engagieren: „Das Team hier ist toll, es ist immer etwas los. Wir haben viele schöne Erinnerungen gesammelt.“ Dass dieses Ehrenamt auch ab und zu trubelig ist, verheimlichen die beiden nicht: „Es ist einfach ein Gastronomiebetrieb. Wenn der Biergarten brummt, heißt es überall mit anpacken.“ „Damit wir hier die Einsätze auf noch mehr Schultern und für unsere Freiwilligen möglichst flexibel gestalten können, möchten wir noch mehr Ehrenamtliche gewinnen“, so Elfi Will.

Gut begleitet von den Profis

Dieses besondere Ehrenamt umfasst dabei nicht nur den Biergarten-Betrieb an sich: Die psychisch erkrankten Klient_innen werden in die Abläufe mit eingebunden. „Sie gut zu begleiten hat mir sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Helene Gräf: „Es ist ein wirklich sinnstiftendes Ehrenamt.“ Dabei sind die Ehrenamtlichen nie auf sich allein gestellt: „Selbstverständlich sind wir Hauptamtlichen immer als professionelle Anleitung dabei“, so Elfi Will. Und noch ein Pluspunkt: „Die schöne Umgebung ist einfach toll.“ Da sind sich die Gräfs einig. Auch wenn Helene Gräf jetzt aus privaten Gründen dieses Ehrenamt aufgeben muss und ihr Mann kürzer treten möchte: „Als Gäste sind wir bestimmt bald wieder da.“

Neue Ehrenamtliche gesucht

Jetzt gilt es, die Lücke zu schließen, die die beiden hinterlassen. Annett Damm und Elfi Will möchten noch mehr Menschen vom Ehrenamt im Diakonie-Biergarten auf dem Zeilberg überzeugen. „Hier treffen die verschiedensten Charaktere aufeinander, es gibt Einsatzbereiche in der Küche und im Service. Wir organisieren Lesungen, Konzerte und unseren legendären Flohmarkt und freuen uns, wenn sich die Ehrenamtlichen bei uns auch kreativ einbringen.“ Und: „Je mehr Menschen wir für dieses Ehrenamt gewinnen können, desto flexibler können wir die Einsätze für sie gestalten." Zwei Voraussetzungen gibt es: ein Gesundheitszeugnis für die Arbeit in einer Küche und die Möglichkeit, mit dem eigenen Auto o.ä. selbst auf den Zeilberg zu kommen.

Wer Interesse an diesem besonderen Ehrenamt hat, meldet sich gern bei den beiden unter Tel. 09532 9227-26 oder via Mail an kueche-haus-zeilberg@dwbf.de.

 

Foto: Ein Ehrenamt mit guter Laune: v.l. Annett Damm, Elfi Will, Bernd und Helene Gräf in der Wirtsstube des Diakonie-Biergartens auf dem Zeilberg – einer der Einsatzorte der ehrenamtlich Engagierten.