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Diakonie Bamberg-Forchheim ist Teil der Initiative „Mehr-wert-als-ein-Danke“: Petition bis 1. Juni für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Wertschätzung im Sozial- und Gesundheitswesen

Über 20 Träger und Verbände aus der Sozialwirtschaft haben die Initiative „Mehr-wert-als-ein-Danke“ auf den Weg gebracht. Mit der an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages gerichteten bundesweiten Aktion setzen sich die Beteiligten für bessere Arbeitsbedingungen, gerechten Lohn und mehr Wertschätzung für Pflege-, Fach- und Hilfskräfte ein. Die Diakonie Bamberg-Forchheim hat sich der Initiative angeschlossen: „Was wir aktuell an Unterstützung erfahren, ist großartig“, so Dr. Norbert Kern, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Bamberg-Forchheim. „Schokolade und Dankesbriefe an unsere Mitarbeitenden in der Pflege und den Kitas, Bonuszahlungen im Pflegebereich oder Sachspenden wie Masken lassen uns Solidarität und Wertschätzung erfahren. Doch wir müssen jetzt auch auf die Zeit nach der Krise blicken und uns dafür einsetzen, dass die Berufe, die als so wichtig für unsere Gesellschaft erlebt werden, zukünftig bessere Rahmenbedingungen haben. Deshalb haben wir uns der Aktion „Mehr-wert-als-ein-Danke“ angeschlossen.“

Systemrelevant mit Herz und Engagement

Einige dieser systemrelevanten Menschen arbeiten bei der Diakoniestation Bamberg, die zur Diakonie Bamberg-Forchheim gehört. „Für uns war es nie ein Thema, unsere Touren zu den Pflegebedürftigen in der Krise auf ein Minimum zu reduzieren“, erzählt Cornelia Betz, Leiterin des ambulanten Pflegedienstes der Diakonie. Die Patienten seien sehr froh gewesen, dass die Pflegekräfte weiterhin zur Versorgung gekommen seien. „Wir waren zum Teil die einzigen Besucher, die sie in den Wochen des Lockdowns überhaupt gesehen haben, mit denen sie ihre Ängste und Sorgen teilen konnten und mit denen sie einfach von Angesicht zu Angesicht – natürlich mit Maske – plaudern konnten.“ Ihre Mitarbeitenden tragen diese Entscheidung mit.

„Das Engagement unserer Mitarbeitenden hat sich gerade auch in der Corona-Krise gezeigt, wofür wir sehr dankbar sind“, bestätigt Christine Aßhoff, die als Leiterin die Abteilung ambulante und teilstationäre Pflege bei der Diakonie Bamberg-Forchheim verantwortet. „Jetzt gilt es sich weiterhin und nachdrücklich für eine Verbesserung auch der Refinanzierungsgrundlagen einzusetzen, damit eine fachlich gute und menschlich zugewandte Pflege auch wirtschaftlich zu leisten ist. Als Träger und im Verbund der Diakonie haben wir z.B. mit dem Tarifsystem schon einige Voraussetzungen geschaffen. Bei den Rahmenbedingungen und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung muss sich aber nachhaltig noch etwas verändern.“

Forderungen an den Bundestag

Konkret fordern die Sozialunternehmen in der Initiative „Mehr-wert-als-ein-Danke“ eine an die erforderlichen Rahmenbedingungen angepasste Personalausstattung, damit mehr Zeit für und mit den anvertrauten Menschen bleibt. Zu verbesserten Rahmenbedingungen gehören zudem die deutliche Anhebung des Mindestlohns sowie eine Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft, mehr Wettbewerb um gute Ideen und Qualität in der Facharbeit sowie die Stärkung der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der Wert des Arbeitens für und mit Menschen müsse generell in Politik und Gesellschaft nachhaltiger verankert werden, fordern die Unternehmen. Teilhabe, Inklusion, Solidarität und Gesundheit sind im Grundgesetz verankerte und nicht verhandelbare Werte. Deshalb setzen sich die Unternehmen für eine Kehrtwende in der Politik und im gesellschaftlichen Bewusstsein ein.

Über 100.000 Mitarbeitende aus ganz Deutschland stehen hinter der Initiative „Mehr-wert-als-ein-Danke“ und verleihen den Forderungen damit Nachdruck. Ziel der Initiative ist in einem ersten Schritt mindestens 50.000 Unterschriften zu sammeln, um damit eine entsprechende Eingabe in den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu ermöglichen.

Petition bis 1. Juni

Die Petition ist unter www.mehr-wert-als-ein-danke.de bis Montag, 1. Juni, online gestellt. Jede Person kann die darin aufgeführten Anliegen mit seiner Unterschrift unterstützen und die Petition per E-Mail, Twitter, Facebook und WhatsApp weiterverbreiten.

 

Foto:
Waren auch während des Lockdowns im vollen Umfang für die Pflegebedürftigen zu Hause da: Das Team der Diakoniestation Bamberg.