Archiv Sozialpsychiatrie

Corona gemeinsam aushalten: Kreativität und Halt in unserem Tageszentrum Allertshausen

Individuell gefertigtes Türschild aus dem Tageszentrum Allertshausen

Hirsche aus Metall, ein ausgesägter und geflammter Tannenbaum, arrangiert auf einem Holzbrett, ergänzt um die Schriftzüge „Herzlich willkommen“ und den Familiennamen: Gemeinsam mit der Kundin ist im Tageszentrum Allertshausen ein ganz persönliches Willkommens-Schild entstanden. „Wir stellen uns gerne auf Kundenwünsche ein“, so Anne Kübrich, die für die Diakonie Bamberg-Forchheim das Tageszentrum leitet, „und freuen uns, wenn das Endprodukt unsere Kunden glücklich macht.“ Dabei ist sie der „Link“ zwischen Käufern, dem Team des Tageszentrums und den Klienten, die die Einrichtung in Allertshausen besuchen. „Unsere Gäste sind psychisch erkrankt“, erklärt die Heilpädagogin. Die Zeit im Tageszentrum gebe ihnen Halt und Orientierung im Alltag. „Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem konsequenten Hygiene-Konzept unser Angebot auch in der Pandemie weitgehend aufrecht erhalten können.“ Für die Gäste sei es ungemein wichtig, dass der Besuch des Tageszentrum weiterhin gegeben ist: „Wir merken, wie bedeutend es ist, dass unsere Klienten besonders in diesen Zeiten raus aus ihren Wohnungen kommen, dass sie Gesprächspartner haben, eine gewohnte Tagesstruktur. Dass wir gemeinsam Corona aushalten“, so Anne Kübrich. Einschnitte müssten sie trotzdem hinnehmen: So konnte das Adventskranzbinden, zu dem in den vergangenen Jahren auch immer Interessierte eingeladen waren, Corona-bedingt in diesem Jahr nicht angeboten werden.

Verbundenheit trotz Abstand

Noch eine weitere große Veränderung hat die Pandemie mit sich gebracht: Die Gruppe der Gäste musste geteilt werden. Eine Gruppe besucht weiterhin das Tageszentrum in Allertshausen, eine weitere hat Unterschlupf in den Räumlichkeiten auf dem Zeilberg gefunden, die ebenfalls zum Sozialpsychiatrischen Verbund der Diakonie Bamberg-Forchheim gehören. „Doch wir sind uns weiterhin nah“, erzählt Anne Kübrich. So hätte die Zeilberger Gruppe Plätzchen gebacken und über eine Mitarbeiterin Tütchen mit dem weihnachtlichen Gebäck der Gruppe in Allertshausen zukommen lassen. „Natürlich haben wir dann von hier aus eine selbstgestaltete Karte als Dankeschön an unsere „Zeilberger“ geschickt.“ Da in diesem Jahr eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit allen Tageszentrums-Gästen nicht stattfinden kann, wird Anne Kübrich viele Weihnachtsbriefe schreiben und auch allen Gästen eine kleine Überraschung zukommen lassen: „Uns als Team liegt es am Herzen, dass alle unsere Tagesgäste trotz der Regelungen rund um Covid-19 sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen und unsere Verbundenheit spüren.“

Über das Tageszentrum und seine Produkte

Das Tageszentrum Allertshausen besuchen Menschen mit einer psychischen Behinderung, denen aus eigener Kraft keine sinnvolle Strukturierung ihres Tages gelingt bzw. deren wiedererlangte selbstständige Lebensführung durch den Besuch des Tageszentrums unterstützt werden soll. Das Team um Leiterin Anne Kübrich bietet den Gästen in einem geschützten Rahmen verschiedenste Anregungen und Aktivitäten an. Dazu gehören kreative und handwerkliche Beschäftigungen, wie das Gestalten von Geschenken aus Holz, das Weben von Teppichen, Klöppeln und verschiedenes mehr. Gerne können Kunden auch eigene Ideen und Wünsche äußern. Erhältlich sind die Produkte direkt im Tageszentrum in Allertshausen oder im Zeilberg-Lädla, das die Diakonie in Maroldsweisach betreibt. Wer möchte, findet auch im Internet eine Auswahl der Produktpalette unter www.dwbf.de/tageszentrum-allertshausen/. Fragen beantwortet gerne Anne Kübrich unter Tel. 09532 9800-56 oder via Mail: a.kuebrich(at)dwbf.de.