Archiv Sozialpsychiatrie

Zurück im neuen „alten“ Gebäude: Außenwohngruppe des Sozialpsychiatrischen Zentrums nach Umbau wieder zurück in Allertshausen

Fast zwei Jahre waren sie in einer Übergangslösung untergebracht. Jetzt freuen sich die Bewohner_innen und Mitarbeitenden der sogenannten „Außenwohngruppe Allertshausen“ umso mehr über das frisch sanierte und umgebaute Gebäude, in das sie Ende Juni einziehen konnten. Die Wohngruppe gehört zum Sozialpsychiatrischen Zentrum Ebern der Diakonie Bamberg-Forchheim. Vor dem Umbau beherbergte die Einrichtung im Ortsteil Allertshausen der Gemeinde Maroldsweisach 12 Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie  ein Tageszentrum. Als Letzteres auf den Zeilberg umgesiedelt war, war mehr Platz für die Wohngruppe. Nach den Bauarbeiten gehören Doppelzimmer der Vergangenheit an, jeder verfügt nun über ein Einzelzimmer mit Nasszelle und zwei Klient_innen mehr konnten aufgenommen werden. Der neue Anbau mit Wintergarten beherbergt zudem eine große Gemeinschaftsküche und bietet Raum für gemütliches Zusammensitzen und Veranstaltungen.

Bezugsbetreuung und Gemeinschaftsaktionen

In der Außenwohngruppe leben Menschen mit psychischen Erkrankungen, die tagsüber professionell begleitet und betreut werden, aber nachts alleine bleiben können. „Natürlich haben wir jede Nacht einen Notruf, falls einmal etwas sein sollte“, erklärt Bereichsleiterin Simone Büttner. Tagsüber sorgt sie mit ihren acht Kolleg_innen für eine gute Tagesstruktur: „Bei uns gibt es Erholungs- und Arbeitsphasen. Beispielsweise beziehen wir unsere Bewohner_innen in hauswirtschaftliche Tätigkeiten mit ein oder - wer kann und möchte - stellt sich seine Medikamente mit uns gemeinsam. Das stärkt die Alltagskompetenzen.“ Auch ein Einkaufstraining gehört dazu. Außerdem gibt es eine Koch- und Backgruppe, Gedächtnistraining, Bastel- und Bewegungsangebote. „Unsere Bewohner_innen kommen mit den unterschiedlichsten Diagnosen zu uns“, berichtet Simone Büttner. Dabei erlebe jeder seine Krankheit anders: „Darauf gehen wir individuell ein.“ Unter anderem mit dem Konzept der Bezugsbetreuung: „Ein Bewohner und ein Mitarbeitender bilden sozusagen ein Tandem mit festen Zeiten, in denen man etwas miteinander unternimmt.“ Das könne ein Ausflug sein, Kaffeebesuch, Einkaufsbummel aber auch einfach einmal den Schrank zu sortieren oder den Geburtstag zu planen. Ziel sei es eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, schöne gemeinsame Stunden zu verbringen und eine tragfähige Beziehung zu den psychisch Erkrankten aufzubauen.

Die Bewohner_innen fühlen sich wohl im neuen „alten“ Gebäude und sind mittlerweile angekommen. Sie genießen die neuen Bäder, den neu angebauten Wintergarten und das kleine Wohnzimmer im Obergeschoss. „Dass der Umzug so gut funktioniert hat, haben wir vielen helfenden Händen zu verdanken, wie z.B. der Schreinerei Vollert, die uns sogar ehrenamtlich in handwerklichen Arbeiten unterstützt und uns ihren Bus zum Transport geliehen hat“, ist Simone Büttner dankbar. Ihre Mitarbeitenden mit ihren Familien hätten ebenfalls tatkräftig mit angepackt, genauso wie die Diakonie-Kolleg_innen vom Zeilberg. „Jetzt freuen wir uns, dass wir wieder angekommen sind in Allertshausen - und auf neue Aktionen!“ Eine davon haben Bewohner_innen und Mitarbeitende schon erfolgreich gemeistert und den Garten der Außenwohngruppe neu angelegt.