Ausgezeichnet „Arbeitsreif“: Bayerische Landesstiftung zeichnet Zeilberger Integrationsprojekt mit Sozialpreis 2020 aus
Die Bayerische Landesstiftung zeichnet jährlich hervorragende Leistungen in den Bereichen Kultur, Soziales und Umwelt aus. In diesem Jahr darf sich auch die Diakonie Bamberg-Forchheim mit dem Team des Zeilberger Integrationsprojekts ZIP über die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung freuen.
Gerne hätte die Bayerische Landesstiftung auch 2020 durch eine festliche Veranstaltung die öffentliche Anerkennung und Wertschätzung der herausragenden Leistungen der Preisträger zum Ausdruck gebracht. Die Durchführung einer solchen Veranstaltung ist in der derzeitigen Pandemiesituation nicht möglich. Auch ohne Festveranstaltung werden die Preisträger 2020 durch Urkunden des Herrn Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder als Vorsitzender des Stiftungsrats der Bayerischen Landesstiftung geehrt sowie das Preisgeld übermittelt.
Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt
Das Zeilberger Integrationsprojekt hat die Jury mit dem Projekt „Arbeitsreif“ überzeugt: Bereits seit 2013 werden in enger Abstimmung mit dem Jobcenter Hassberge junge Menschen mit psychischen Erkrankungen auf eine Ausbildung und den Arbeitsmarkt vorbereitet. „Viele junge Menschen sind mit den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt überfordert“, weiß Andrea Wolfer, die das ZIP leitet. „Die Qualitätsanforderungen der Berufswelt steigen und mit diesem Anstieg nimmt auch die Zahl derer zu, die an solchen Hürden hängen bleiben.“ Hinzu kämen noch schwierige Familienverhältnisse oder Drogenmissbrauch. „Wir haben im Zeilberger Integrationsprojekt die Möglichkeit, unsere Klienten nicht nur in Sachen Arbeit zu unterstützen, sondern sie auch mit unserem Team ambulant zu betreuen.“
Eine schnelle Hilfestellung sei wichtig, damit die jungen Menschen nicht erneut überfordert würden und sich zurückziehen. Das gelingt durch gute Netzwerkarbeit: Das Team vom Zeilberg bezieht Fachärzte, gesetzliche Betreuer und auch bei Bedarf Schuldnerberater mit ein. Gleichzeitig bietet das ZIP den jungen Menschen einen Ort, an dem sie in einem geschützten Rahmen anderen Menschen begegnen und sich auch selbst in beruflicher Hinsicht ausprobieren können. Eine sinnvolle Beschäftigung, die auch bezahlt wird, und eine fachkundige Begleitung sind die Bausteine des Projekts „Arbeitsreif“, das mittlerweile 14 junge Menschen auf ihrem Weg begleitet hat.
Den Alltag bewältigen lernen
Damit die Klienten wieder im Alltag Fuß fassen können, gibt es im Rahmen des ZIP besondere Arbeitsplätze für sie, an denen sie sich ohne Druck und ganz nach ihrem eigenen Tempo wieder an ein geregeltes Leben gewöhnen können: Der Biergarten auf dem Zeilberg, ein Cateringservice, Raumvermietung, Gartenarbeiten, Entrümpelungsdienste, ein kleiner Laden in Maroldsweisach, einfache Tätigkeiten in der Industriemontage, eine kleine Schreinerei und ein Team, das mit viel Herz, Tatkraft und Verstand Menschen jeglichen Alters betreut und begleitet, die psychisch erkrankt sind, sind die Erfolgsfaktoren des jetzt durch die Bayerische Landesstiftung ausgezeichneten Projekts „Arbeitsreif“.
Aus dem Schreiben der Stiftung
"Für das großartige Engagement und die außergewöhnlichen Leistungen möchte ich mich im Namen des Vorsitzenden des Stiftungsrats, Herrn Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, und auch persönlich bedanken. Jungen Menschen Lebensmut, Perspektive und Sinnhaftigkeit für ihr persönliches und berufliches Leben wieder zu erschließen macht das Integrationsprojekt „Arbeitsreif' zu einem mehr als würdigen Sozialpreisträger der Bayerischen Landesstiftung. Ich freue mich Ihnen als Anerkennung eine Urkunde und einen Verrechnungscheck über 10.000 € übermitteln zu dürfen." Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a.D.
Über die Bayerische Landesstiftung
Die Bayerische Landesstiftung, die ihre Gründung der Vereinigung der Bayerischen Staats-bank mit der Vereinsbank verdankt, besteht seit 1972. Mit einem Stiftungsvermögen von der-zeit rd. 850 Millionen Euro gehört die Bayerische Landesstiftung heute zu den größten Stif-tungen Bayerns und auch des gesamten Bundesgebietes. Seit der Gründung der Stiftung wurden im kulturellen und sozialen Bereich für über 12.000 Projekte Zuschüsse mit einem Gesamtvolumen von über 670 Millionen Euro bewilligt.
Die Preisträger 2020
Kulturpreis
- Harald Grill, Schriftsteller, Wald (Oberpfalz)
- Michaela Melián, Künstlerin und Musikerin, München
- Salome Kammer, Schauspielerin und Musikerin, Eurasburg
Sozialpreis
- Bildungsprojekt „PASSgenAU“ des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik der Uni-versität Passau
- Bürgernetzwerk „Wir füreinander – Die Nachbarschaftshilfe“ (Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen)
- Zeilberger Integrationsprojekt mit dem Projekt „Arbeitsreif“ (Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim)
Umweltpreis
- Effizientes und hochwertiges Recycling von Faserstoff‐ und Verbundmaterialien (Repul-ping Technology GmbH&Co. KG, Schiltberg)
- Biotopverbund Westliche Günz ‐ Ottobeuren (Stiftung KulturLandschaft Günztal)
- Angewandtes Forschungsprojekt „PedeListics“ zur Umstellung gewerblicher und kommu-naler Logistik von Kfzs auf Lastenfahrräder (Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm)