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Aktionswoche der Schuldnerberatung zum "Albtraum Miete": Telefonaktion am 4.6.

FT-Telefonaktion mit unseren Schuldnerberatern am 4. Juni

"Albtraum Miete" ist das Thema der diesjährigen bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung der Wohlfahrts- und Fachverbände vom 3. bis zum 7. Juni.

Bei einer Telefonaktion des Fränkischen Tags stehen unsere Schuldner- und Insolvenzberaterin Sibylle Pleißner und ihr Caritas-Kollege am Dienstag, 4. Juni 2019, zwischen 16 und 18 Uhr mit Rat und Tat zur Seite in Fragen rund um das Thema "Schulden" unter den Telefonnummern 0951/188-221 und -226

 

Pressemeldung der Diakonie Deutschland vom 31. Mai 2019:

Im Mittelpunkt der Aktionswoche steht das Grundrecht auf bezahlbaren Wohnraum. "Für viele Ver- und Überschuldete sind die hohen Mieten ein Albtraum", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Sie verschlechtern nicht nur die finanzielle Situation der Betroffenen zusätzlich, sondern auch der Zugang zum Wohnungsmarkt ist in der Regel durch einen negativen Schufa-Eintrag verbaut", kritisiert Loheide und fordert die Politik auf, sich mehr für bezahlbaren Wohnraum zu engagieren. "Es darf keine Stigmatisierung auf Grund der Schufa-Auskunft geben", sagt Loheide  und verweist auf das Forderungspapier, das die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände anlässlich der bundesweiten Aktionswoche herausgegeben hat.

Loheide  wirbt zudem für mehr Verständnis für Überschuldete. "Betroffene sind häufig mit ihrer Situation überfordert und setzen falsche Schwerpunkte. Teilweise ist der Druck der Gläubiger so groß, dass Ratenzahlungen geleistet werden und für die Miete dann kein Geld mehr übrig bleibt. Auch sind vielen Betroffenen Beratungsdienste und Hilfsangebote nicht hinreichend bekannt", erklärt Loheide. Ein großes Problem sieht Loheide darin, dass Geringverdiener einen immer größer werdenden Anteil ihres Einkommens für Miete samt Nebenkosten ausgeben müssen. "Gerade für Bezieher von Grundsicherungsleistungen wird es immer schwieriger, weil die Jobcenter diese Kosten nur im Rahmen ihrer Vorgaben anerkennen. Da ist der Weg in die Überschuldung oft vorgezeichnet", bekräftigt Loheide. Die Grenzen für die anerkennungsfähigen Kosten der Unterkunft wie Miet- und Heizkosten müssen daher realistisch festgesetzt werden. "Die Übernahme von Mietschulden ist so unbürokratisch wie möglich zu organisieren, notfalls auch durch eine Direktzahlung der Miete von den Jobcentern an den  Vermieter", schlägt Loheide vor. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände fordert Loheide zudem wohnungspolitische Maßnahmen, insbesondere die massive Stärkung des gemeinwohlorientierten und sozialen Wohnungsbaus. Präventiv müssen in den Kommunen zukünftig mindestens 30% des Wohnungsbestandes durch die öffentliche Hand vorgehalten und preiswert  angeboten werden, damit das Mietniveau insgesamt nicht durch die Decke schießt.

Die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände zur Aktionswoche und den Veranstaltungsflyer für den Berliner Fachtag am 07. Juni bei Diakonie Deutschland finden Sie unter www.aktionswoche-schuldnerberatung.de

Lesen Sie auch unseren Ratgeber Schulden unter https://hilfe.diakonie.de/hilfe-bei-schulden/